Ein paar Worte
zu den allergängigsten deutschen kulturellen Missverständnissen
Missverständnis 1 („Die Kulturmetropole“)
Nehmen wir einmal ganz kurz Berlin (also die Stadt, in der ich jahrelang auf Steuerzahlerkosten studiert habe) Im Zuge der Pandemie wurde hier im Grunde ja dann wirklich alles abgestellt und zu gemacht, is klar. Also Galerien, Kneipen und Clubs. Und dadurch entgehen der „Kulturmetropole“ ja nun auch -Milliarden- an Steuereinahmen – aber den deutschen Agenda-Sachbearbeiter auf dem Amt, den muss das alles natürlich nicht wirklich interessieren, so wie ihn die radikale Kulturvernichtung per Agendagesetzgebung in Deutschland in den letzten 15 Jahren nicht zu interessieren hatte – denn er selbst bekommt das frisch gedruckte Papiergeld ja so oder so automatisch auf sein Konto. Samt privater Krankenversicherung und Pensionsansprüchen bis zum abwinken – und das natürlich, ohne sich selbst irgendeinem „Markt“ stellen zu müssen, nein, nein, ganz im Gegenteil, die (vermeintlich) prekäre Situation der „Wichtigtuer, Egomanen und Arbeitsfaulen“ (im deutschen Kulturbetrieb) die verleiht dem deutschen Papiergeld-Sachbearbeiter mit seinem festen Einkommen ja (vermeintlich) noch viel mehr Macht, also grenzenlose, existentielle Macht, über die ganze Kunst und die Kultur unserer Zeit… Tolle Sache. Augen auf bei der Berufswahl…
Aber:
Dieses erste sozialdemokratisch-verbeamtete Missverständnis bezüglich dem Wesen und der Bedeutung der Freien Kunst in einer freien Gesellschaft ist recht einfach “zu klären“: Zum einen ging ein solches, verbeamtetes Leben mittels wilder Gelddruckerei, einem scheinbar endlosen Schuldenmachen und einer gaunermässig organisierten Kunst- und Kulturschmarotzerei -noch nie- lange gut, also in der menschlichen Geschichte – noch nie – und die nun einsetzende sogenannte ‚Inflation‘ wird auch alle diese völlig wirren Beamten-Pensions-Phantasien wegspülen – so wie das Hochwasser neulich all die Gebäude, die Jahrhunderte überdauert haben. Keine Sorge, DAS sind wirklich alles nur noch -Illusionen- staatliche inszenierte Illusionen, klar, aber eben dennoch: Illusionen.
Zudem haben die allermeisten Künstler das provinzielle, graue Stasibürokraten-Berlin doch schon längst verlassen. Weil sich die lebendige Kunst ja gerade eh ganz woanders hin verlagert… Dieses etwas billige Rollenspielchen zwischen berliner Berufsbeamtentum, Immobilienhaifischschwärmen und der Drogenmafia, das ja auch immer ein wenig wie ein osteuropäischer Puff müffelt – und also mit Kultur eigentlich so überhaupt nichts mehr zu tun hat – das dürft ihr in Berlin wirklich unter euch abhalten. Danke fürs Studium, aber “wir“ arbeiten alle schon längst ganz woanders (und zahlen natürlich auch unsere Steuern ganz woanders, und in ganz anderen Währungen usw usf [[https://nomadlist.com/|Nomad List — Best Places to Live for Digital Nomads]])
Missverständnis 2 („Zu den neudeutschen Hetz – und Menschjagden“)
Was ich -seit Jahren- so ultra-amüsant finde, wirklich, also an den deutschen BWL-Beamten auf den deutschen Arbeits- und Sozialämtern (die ich mir übrigens vorallem aus beruflichen Gründen direkt vor Ort angeschaut habe) das ist dieses schon etwas lächerliche Missverständnis, es habe ‚irgendetwas‘ mit ‚Macht‘ zu tun, Künstlern beispielsweise die Krankenkassenzuschüße auf Null zu kürzen, um so zu beweisen, dass der Agendastaat es absolut Ernst damit meint, dass nun jegliche Ausstellungstätigkeit (da ja keine ‚richtige‘ Arbeit) sofort zu unterbleiben habe und dass es nur eine einzige Möglichkeit gäbe, hier in Deutschland medizinisch versorgt zu werden: Nämlich ganz schnell rumänisch oder bulgarisch zu lernen, um dann so zu tun, als sei man ein gebürtiger Rumäne oder Bulgare – und dann die Kontrons anzubetteln, doch bitte bitte Nachhilfeunterricht in deutscher Arbeitsmoral beigebacht zu bekommen. Oder halt bei Tönnies Doppelschichten im Schweinezerteilen zu fahren. (Der Sigmar drückt dann auch ein Auge zu…)
Denn ansonsten telefoniert halt der empörte deutsche Sachbearbeiter tatsächlich mit der Krankenkasse – und dem Vermieter, und dann werden die dortigen deutschen Versicherungs-Sachbearbeiter und die berliner Hausverwalter darüber informiert, dass der „Künstler-Totalverweigerer“ (Zitat Christian Lindner (FDP) nun zu 100% sanktioniert wird. Damit ist gemeint, dass diese elendige Gruppe der „Totalverweigerer“ (so Christian Lindner bei Maischberger) im Winter ohne medizinische Versorgung auf die Straße gesetzt werden. Damit, so Christian Lindner (FDP) (bei Maischberger) solle erreicht werden, dass die anderen Asozialen pünktlich zu ihren Terminen erschienen.
Und wer dann also (im Winter) in den Wald ziehen muss, also ganz konkret, weil das Amt die Mittel für die Unterkunft kürzt (wie bspw dem Yves R., dem „Rambo von Oppenau“) und wer sich dann von diesem Staat und seinen Beamten, hoppla, „bedroht“ fühlt, insbesondere wenn er dort im Wald auf bewaffnete Polizeibeamte trifft, und wer diese dann „entwaffnet“, der wird dann von Hundertschaften wie ein wildes Tier tagelang gejagt, is klar. In unserem Sozial- und Rechtsstaat. Damit die anderen Asozialen auf den Ämtern pünktlich sind. (So Christian Lindner (FDP) Und he, das alles sollte man WISSEN, ja? So man in unserem Land ein sogenanntes „Studium“ beginnt – und keine stinkreichen Juristen-Eltern hat… SOWAS-IST-LEBENSGFÄHRLICH.
Jedenfalls: Das etwas lächerliche Macht-Missverständnis, von dem ich gerade rede, also nachdem auch meine Wohnung und mein Atelier in Berlin auf Anweisung einer deutschen Behörde unbewohnbar gemacht wurde (weil ich als Bürger dieses Landes dort einen legalen Antrag stellte) – und nachdem ich also ohne Krankenkasse und medizinische Versorgung im Winter in Berlin auf die Straße gesetzt wurde –
Das allgegenwärtige Missverständnis an dieser Stelle ist die seitdem in diesem Land offensichtlich gepflegte Vorstellung (denn das halbe Volk hält sich ja selbst an jedem Ort für einen solche Hobby-Sachbearbeiter im kollektiven Machtausch) das ist jedenfalls die alberne Vorstellung, ich müsse nun (Als „Penner“, „brotloser Künstler“, „gescheiterter Querulant“ was weiß ich?) den Rest meines Lebens zu Tode betrübt sein oder gar endlos „rumjammern“, also dort unter meiner Brücke. Auch dieses typisch dummdeutsche klischeehafte Missverständnis ist recht schnell aufgeklärt:
Im richtigen echten Künstler-Leben habe ich an dem Tag, an dem mein Atelier in Berlin trotz gültigem Mietvertrag aufgebrochen und unbewohnbar gemacht wurde, an dem Tag hab ich mir erstmal ne Flasche Sekt besorgt. Die habe ich dann zur Feier des Tages getrunken. Dann habe ich ein paar Telefonate gemacht und vier Tage später zog ich zusammen mit allen meinen Gemälden ins Neubaugebiet. In die Provinz. In das obere Geschoß, mit Küche, Sauna und Auto. Und dann hab ich erstmal Urlaub gemacht. (N paar Jahre lang)
Denn, Freunde, ganz offengesagt gibt es schlimmeres, als sich der Demütigung eines deutschen Agenda-Beamten auszusetzen, um eine Kunstausstellung in Berlin sozial abzusichern. Es gibt auch schlimmeres, für einen Künstler, als Wohnung, Atelier, Krankenkasse, Würde, Grund- Bürger- und Menschenrechte zu verlieren. Es gibt auch schlimmeres, als vom gesamten deutschen BILDzeitungsvolk jahrelang dummdreist angepöbelt zu werden.
Viel schlimmer ist es doch, vom deutschen Universitätsbetrieb gleichsam die „Fackel der deutschen Kultur“ in die Hand gedrückt zu bekommen. Die Fackel einer deutschen Kultur – mit Millionen von Leichen im Keller…
Und/oder gar genötigt zu werden – trotz den Millionen von Leichen im Keller dieser deutschen Kultur – die eigenen Ölgemälde in die wichtigste deutsche Kulturstätte, also in die Neue Nationalgalerie, dort in der Reichshauptstadt, zu hängen – nur weil Irgendjemand diesen Riesen-Raum mit nationaler Kunst füllen sollte, über die in der Atommacht Israel oder Russland niemand lacht. Nach Ansicht des Universitätspersonals der Generation der 68er.
Also ich persönlich fühle mich von dieser, mir durch die Universität der Künste in Berlin aufgenötigten „Verantwortung“ jedenfalls seit dem Aufbrechen meines Ateliers und meiner Wohnung insofern entbunden, als dass eine Wohnung eben das ist, was einen im Winter nicht erfrieren lässt UND natürlich auch, weil die ziemlich miese bürokratische Ansage, dass meine Familie diesen ganzen Rotz zwanzig Jahre lang völlig alleine zu finanzieren habe, weil den sozialdemokratischen Agenda-Staat das alles doch anginge nichts anginge, ebenso wie meine Familie wohl auch den -Sekt- für den deutschen Beamtenherrenmenschen zu finanzieren habe, so er sich dann überhaupt herablässt, seine giftige Kunstkritik zur kostenlosen kulturellen Rundumversorgung durch mich und meine Familie abzusondern.
Nein, nein, die Beamten-Missverständnisse an dieser Stelle sind diese:
Zum einen natürlich die etwas kranke Vorstellung ‚ich‘ (oder irgendein vernunftbegabter Künstler) hätte das nötig.
Und zum zweiten: So ein deutscher BWL-Agenda-Sachbearbeiter, der abends und in seiner kulturellen Freizeit eine Kunstgalerie oder irgendeine sonstige Ausstellung aufsucht (um seine Tussi zu beeindrucken) und der dann dort lange und laute Reden hält, über das Wesen der Freien Markwirtschaft und das König-Kunde-Papiergeld-Beamten-Prinzip – und der dann dort allen den Sekt wegsäuft, weil der ja umsonst ist, der aber NIEMALS einen Cent für Kunst ausgegeben hat oder ausgeben würde – aus reiner Angst, irgend so ein Künstler käme damit durch, – so Jemand ist doch kein „Kunde“.
Und vorallem: So Jemand ist doch auch garantiert kein „König“.
Missverständnis 3 („Der gescheiterte Künstler“ – und die nationale Kultur)
Über eines habe ich dann doch mehrere Jahre lang nachgedacht… (ich habe fast ein Jahrzehnt mit der Malerei aufgehört)
Wenn ich mir trotzdem wieder auf eigene Rechung Ölfarben bestelle und ein paar Rahmen baue – betreibe ich damit, also angesichts meiner deutsch-akademischen Vorgeschichte, betreibe ich damit nicht automatisch eben doch wieder so etwas wie „deutsche Malerei“ – und damit meine ich jetzt Malerei, die um Ausland als repräsentativ für die deutsche „Kulturnation“ wahrgenommen wird?
Ich denke mittlerweile nicht, dass die Repräsentation meines eigenen Ateliers im Ausland -automatisch- auch zu dem Missverständnis bei dem kunstinteressierten Publikum im Ausland führen muss, diese Kunst sei von der deutschen „sozial-demokratischen“ Gesellschaft gefördert oder gefordert worden. Weil ich ja die Möglichkeit habe, mich von diesen Zuständen in Deutschland radikal zu distanzieren. Ich hatte diese meine Kündigung übrigens fristgerecht zugestellt (Dem Bundespräsidenten)
Interessierte natürlich keinen. Hallo?
Was nun aber wohl absehbar einen Unterschied machen dürfte, das ist die Tasache, dass ich nun beginne werde, meine Arbeit der letzten 20 Jahre auszustellen. Natürlich nicht in diesem Deutschland, aber kein Künstler braucht das deutsche Publikum um glücklich (oder vermögend) zu werden.
Gibt ja noch andere Großstädte, Regionen, Kontinente, solventen Interessenten – im globalen Dorf
(bzw im Google Play Store)
Viele liebe Grüße
aus dem deutschen kulturellen Untergrund